War for Talent bezeichnet den intensiven Wettbewerb zwischen Unternehmen um die Anwerbung und Bindung von hochqualifizierten und talentierten Mitarbeitern.
Dieser Kampf um Fachkräfte betrifft nicht unbedingt die gesamte Wirtschaft, sondern kann sich auch auf bestimmte Branchen oder Regionen beschränken. Aufgrund der voranschreitenden Globalisierung, dem Fachkräftemangel und demographischen Veränderungen, ist das Ringen um qualifizierte Arbeitskräfte ein fester Bestandteil für Unternehmen geworden.
Unter Fluktuation versteht man im Allgemeinen Personalbewegungen in Unternehmen. Wenn ein Unternehmen die eigenen Mitarbeiter nicht halten kann, ist die Fluktuation hoch und der War for Talent an einer Front fast verloren. Das führt dazu, dass Unternehmen sich extern orientieren müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu finden und dann auch zu halten. Werden neue Mitarbeiter rekrutiert, müssen diese zuerst angemessen eingearbeitet werden – was das Unternehmen zusätzliche Ressourcen kostet.
Unternehmen mit einer niedrigen Fluktuation haben in der Regel einen Wettbewerbsvorteil, da sie weniger Geld und Zeit für die Anwerbung von neuen Mitarbeitern aufwenden müssen. Sie können auch schneller auf Veränderungen in der Geschäftswelt reagieren, da sie über ein stabiles und erfahrenes Team verfügen. Daher versuchen Unternehmen, die Fluktuation zu minimieren, indem sie ihre Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit verbessern.
Ein Mittel gegen hohe Kündigungswellen ist das Steigern der Retention (Bindung) an ein Unternehmen. Das bedeutet: je höher die Bindung, desto geringer die Fluktuation und desto höher die Stabilität des Unternehmens.
Ein erfolgreiches Retention-Management impliziert, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine Mitarbeiter zufriedenzustellen und ihnen eine positive Arbeitserfahrung zu bieten. Eine hohe Retention kann auch dazu beitragen, das Unternehmen attraktiver für potenzielle Mitarbeiter zu machen, da es als Arbeitgeber mit einer positiven Reputation und einer guten Arbeitskultur wahrgenommen wird.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Implementierung von Retention-Maßnahmen eine kontinuierliche Anstrengung erfordert, da die Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeiter sich im Laufe der Zeit ändern können.
Das Employer-Branding eines Unternehmens hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Mitarbeiterbindung und die Arbeitgeberattraktivität. Der Arbeitgeber erstellt hier aktiv ein positives Bild durch die Kommunikation von arbeitnehmerfreundlichen Leistungen. Bevor diese jedoch in die Welt getragen werden können, müssen sie erstmal erfragt und erstellt werden.
Was eigene Arbeitnehmer verlangen, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab und bedarf einer eigenen Analyse durch Mitarbeiterbefragungen oder regelmäßigem Feedback.
Durch die Pflege und Aufbau der Arbeitgebermarke eines Unternehmens können potenzielle Kandidaten angezogen und die Bindung der bestehenden Mitarbeiter gestärkt werden. Ein starkes Arbeitgeberimage trägt dazu bei, dass das die Mitarbeiter zufrieden und stolz darauf sind, für das Unternehmen zu arbeiten, was wiederum die Retention erhöht.
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Wie kann ein Unternehmen diese ganzen Maßnahmen umsetzen, wenn es gar nicht weiß, was die Mitarbeitenden beschäftigt? Daher ist Feedback ein essenzielles Instrument im Kontext von Fluktuation (z.B. Exit-Interviews) oder Retention und Zufriedenheit (z.B. Erfassung von Bedürfnissen und Initiativen). Durch die Implementierung eines regelmäßigen Feedback-Systems erlangen Unternehmen die Möglichkeit, die Leistungen und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter kontinuierlich zu erfassen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.
Die Möglichkeit für Mitarbeiter, ihre Leistungen und Arbeitsbedingungen zu reflektieren und ihre Anliegen zu äußern, kann zu einem Gefühl der Wertschätzung und Selbstbestimmung führen. Dadurch erkennen Teams, dass das Unternehmen an ihrer Entwicklung und Zufriedenheit interessiert ist.
Insgesamt ist Feedback eine wichtige Säule für eine positive Arbeitskultur, ein produktives Arbeitsumfeld sowie der Bindung und Zufriedenheit der Belegschaft.
Der War for Talent wird Unternehmen bis auf weiteres beschäftigen, immerhin ist der Fachkräftemangel einer der dringendsten Probleme von Unternehmen. Daher finden sie sich nun in der Position wieder, sich deutlich aktiver um die Angestellten zu kümmern als es in den letzten Jahrzehnten der Fall war. Diese Realisation ist noch lange nicht bei allen angekommen, was sich bald ändern wird: Im Jahr 2030 erwartet die UN 4,4 Millionen Menschen weniger auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Bis dahin wird sich der War for Talent nur verschärfen.