Was ist Burnout und wie entsteht es?

Burnout ist ein Zustand emotionaler Erschöpfung, Entfremdung und Leistungsminderung, der durch langanhaltenden, chronischen Stress verursacht wird. Burnout kann durch verschiedene Faktoren wie hohen Arbeitsdruck, fehlende Kontrolle, unklare Erwartungen, mangelnde Unterstützung und Unzufriedenheit mit der Arbeit ausgelöst werden. Da die Prävalenz in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, wird Burnout nach dem ICD-11 explizit als Syndrom gelistet.

Feedback als Burnout-Schutz

Feedback kann einen wichtigen Beitrag zur emotionalen und fachlichen Weiterentwicklung von Mitarbeitern bieten. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Feedback auf eine konstruktive Weise gegeben und empfangen wird und dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben, eigene Themen einzubringen und ihre Anliegen zu äußern.
Durch das Wissen um Stärken, Schwächen, Potenzialen und an sie gestellte Erwartungen, trägt Feedback zu mehr Planungssicherheit und Selbstbewusstsein bei.
Aufgrund dieses Wissens können Mitarbeiter mehr Wertschätzung erfahren, sich besser in ihren Rollen zurechtfinden, und sicherer fühlen. Regelmäßiges Feedback kann daher zu reduziertem Stress und geringerer Frustration und Überforderung führen, wodurch sie weniger anfällig für Burnout sind.

Feedback kann dazu beitragen, dass eine Person die Ursachen für ihr Burnout besser versteht und gezielt gegensteuern kann. Zudem hilft es, die eigene Leistung und Arbeitsweise zu reflektieren und Verbesserungen vorzunehmen, um ein Wiederauftreten von Burnout zu verhindern.

Kann mich mein Team vor einem Burnout schützen?

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Das Team kann die Stärke des Burnouts durch die Atmosphäre im Team oder die Unterstützung moderieren. Das bedeutet nicht, dass ein perfekt eingespieltes Team eine emotionale Erschöpfung oder chronischen Stress in jedem Fall verhindert, aber es kann die Symptome des Burnouts mildern. Im besten Fall trägt ein Team dazu bei, dass solche Symptome gar nicht erst auftreten.

Insgesamt gilt es, durch die unten genannten Punkte, psychologische Sicherheit, eine positive Arbeitsatmosphäre und ein Klima der Wertschätzung zu schaffen. Es geht darum die Zusammenarbeit im Team fördern und die Belastungen und Herausforderungen, denen das Team ausgesetzt ist, besser zu verteilen.

Konkrete Ansatzpunkte für Burnout-Prävention im Team durch Feedback:

  • Klare Rollen- und Verantwortungsdefinition: Ein häufiger Auslöser von Stress auf dem Arbeitsplatz ist Verantwortungsdiffusion. Durch das klare Definieren von Rollen und Delegieren von Verantwortlichkeiten im Team, wissen Teammitglieder, was von ihnen erwartet wird. Dadurch können Missverständnisse und Konflikte vorgebeugt werden.
  • Regelmäßige Teammeetings: Dies klingt nach einem einfachen und offensichtlichen Punkt und Meetings sind für viele ein Reizthema. Allerdings bieten sie die Möglichkeit, sich über den Stand der Projekte und die anstehenden Aufgaben auszutauschen und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen. Außerdem können gut strukturierte und moderierte Meetings einen Raum bieten, Gedanken und Gefühle offen zu äußern und sich im Team gegenseitig zu unterstützen.
  • Offene Kommunikation: Es ist eine individuelle Vorliebe, wie offen Probleme und Bedürfnisse angesprochen werden, jedoch ist es ein guter Schritt Richtung Empathie und Wertschätzung im Team. Das offene Ansprechen von Stress und Problemen kann dazu führen, dass sie Mitarbeitende weniger allein fühlen. Ein oft zitiertes Beispiel ist das „Project Aristotle“ von Google, durch das aufgezeigt wurde, wie eng offene Kommunikation mit psychologischer Sicherheit zusammenhängt.
Durch konstruktives und gezieltes Feedback, können Handlungsfelder erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, um so das Risiko einer Burnout-Belastung zu reduzieren.

Welche Rolle spielt das Unternehmen bei der Burnout-Prävention?

Die Befugnisse eines Teams reichen nicht immer so weit, wie es nötig wäre, um ein Umfeld der Burnout-Prävention zu schaffen. Das Unternehmen selbst kann hier verschieden umfangreiche Initiativen ergreifen, um ihre Mitarbeiter zu schützen:

  • Gemeinsame Teambuilding-Aktivitäten: Sicherlich ein Klassiker, um die Stimmung im Team kurzfristig zu heben. Als erster Schritt sind Teambuilding-Aktivitäten, wie zum Beispiel Workshops oder Freizeitaktivitäten, sinnvoll, damit sich das Team besser kennenlernt und eine positive Beziehung aufbaut. Sie sollten jedoch nicht alleinstehen und stattdessen Teil eines umfassenden Konzeptes zur psychischen Gesundheit und Förderung der Arbeitszufriedenheit sein.
  • Work-Life-Balance: Im Zuge des New-Work-Trends haben flexible Arbeitszeiten und hybrides Arbeiten in Unternehmen vermehrt Einzug erhalten. Nicht erst seit der Corona-Pandemie zeigen viele Studien auf, dass solche Angebote die Arbeitszufriedenheit erhöhen und den Stress, z.B. durch die Anreise, mindern können.
  • Feedback-Kultur: Ein Klima oder eine Kultur im Unternehmen zu ändern, ist ein umfassendes und eventuell sogar anmaßendes Projekt, dass viel Planung und Knowhow erfordert. Jedoch ist das Schaffen eines Klimas, das Feedback und Veränderung fördert, ein sinnvoller Schritt, wenn es im Unternehmen vermehrt zu Frust, (unausgesprochenen) Konflikten und letztendlich hohen Krankheitsständen und Fluktuation kommt. Das Anbieten regelmäßiger Feedback-Gespräche, die dazugehörige Schulung der Führungskräfte oder das Einrichten von Beratungsstellen sind erste Schritte in diese Richtung.

Fazit

Das Team kann eine wichtige Rolle bei der Burnout-Prävention spielen. Durch klar definierte Ziele, offene und transparente Kommunikation und Möglichkeit für Feedback, kann ein Fundament für angenehmes Arbeiten ohne Burnout gelegt werden. Dabei ist nicht nur das Team und die Führungskraft selbst in der Pflicht, sondern auch das Unternehmen. Hohe Fluktuation und War for Talent sind dabei weitere Gründe, sich diesem Thema zu stellen.