Definition Survey Landscape

Aktuell existieren viele verschiedene Formate für Feedbackprozesse. Angefangen bei klassischen Mitarbeiterbefragungen über Führungskräftefeedback bis hin zu Puls- und Checkbefragungen zielen alle Feedbackinstrumente darauf ab, den aktuellen Stand bezüglich verschiedener Aspekte zu erfassen, um darauf aufbauend gewünschte und zielgerichtete Veränderungen umzusetzen. Feedbackinstrumente können sich dabei auf das Individuum, das Team oder auf das Unternehmen beziehen.

Verschiedene Ebenen einer Survey Landscape

Feedbackinstrumente auf der individuellen Ebene verfolgen das Ziel, das Verhalten von Mitarbeitenden oder Führungskräften langfristig zu verändern. Auf der Teamebene soll die Zusammenarbeit des Teams mit all ihren unterschiedlichen Facetten verbessert werden, wohingegen Feedbackinstrumente auf organisationaler Ebene als Impulse zur Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens dienen können.

Gerade die Kombinationen von Feedbackinstrumenten unterschiedlicher Ebenen ermöglicht es, zeitliche und ökonomische Synergien zu nutzen. Eine Feedback-Landschaft bietet die Möglichkeit, die Umsetzung und Rückmeldung der einzelnen Befragungen aufeinander abzustimmen, wodurch dem Aspekt der Befragungsmüdigkeit auf Seiten der Mitarbeitenden entgegengewirkt wird. Die Abstimmung der Prozesse untereinander führt zu einem stimmigen Gesamtbild für Mitarbeitende und kann somit indirekt die Zufriedenheit dieser erhöhen.

Jede Organisation legt einen unterschiedlichen Fokus auf die Wichtigkeit von Themen. Befragungslandschaften sollten daher individuell an das Unternehmen angepasst und flexibel durch die Hinzunahme von weiteren Feedbackinstrumenten ergänzt werden.

Beispiel: Nachhaltige Veränderungen auf organisationaler Ebene, wie z.B eine Änderung der Unternehmenskultur, sind durch Einzelmaßnahmen auf Team- oder Abteilungsebenen schwer zu erreichen. Hier ermöglicht die Abstimmung der verschiedenen Feedbackinstrumente auf allen Organisationsebenen eine kontinuierliche Änderung hin zum gewünschten Zustand. 

Nutzen einer Survey Landscape:

  • Entstehen von zeitgemäßen Befragungslandschaften, die flexibel anpassbar sind
  • Integration der Feedbackinstrumente in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden kann leichter und transparenter geschehen
  • führt zu einer besseren zeitlichen Abstimmung von Befragungen sowie von Folgeprozessen
  • keine Überflutung von Befragungen an die Mitarbeitenden
  • wertvolle Informationen für strategische Unternehmensentscheidungen können gewonnen werden

Strukturierung der Survey Landscape

Befragungen können nicht nur auf unterschiedlichen Unternehmensebenen stattfinden, sondern können auch inhaltlich unterschiedliche Ziele verfolgen. Von zielgruppenspezifischen Befragungen existieren meist wenige, gut standardisierte und regelmäßig durchgeführte Instrumente. Demgegenüber sind üblicherweise deutlich mehr themenspezifische Befragungsansätze vorhanden, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlichen Mitarbeitendenstichproben durchgeführt werden. Ziel- und themenspezifische Befragungen unterscheiden sich darüber hinaus im Aufbau des Feedbackprozesses.

Strukturierung der Survey Landscape

Zielgruppenspezifische Befragungen

Zielgruppenspezifische Befragungen dienen insbesondere dem Anstoß von Kommunikation und Entwicklung auf der jeweiligen Ebene. Die Betroffenen sollen sich selber, bzw. mithilfe eines Moderators, mit den Ergebnissen auseinandersetzen, darüber diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten. Daher ist neben der Relevanz der Befragungsthemen für die entsprechende Zielgruppe auch entscheidend, dass ein selbstständiges Erarbeiten von Lösungen überhaupt möglich ist.

Beispiel: Eine klassische MAB enthält oft eine Frage zum Thema Leistungsvergütung. Die dazugehörigen Feedbackworkshops finden auf Team- oder Abteilungsebene statt, welche nur sehr eingeschränkt Lösungen zum Thema Vergütung erarbeiten können. Im Rahmen der Entwicklung einer Feedback-Landschaft bietet es sich daher an, Themen, die auf Organisationsebene gelöst werden müssen, in einem spezialisierten Instrument, wie etwa dem Engagement and Culture Panel zu behandeln. Themen, die auf Teamebene bearbeitet werden sollten, finden in einer Teambefragung Platz. Die Aufgabe der Feedback-Landschaft besteht darin, die Befragungen hinsichtlich der Stichproben, der Zeitpunkte sowie der Themen sinnvoll zu integrieren.

Auf der einen Seite handelt es sich bei den zielgruppenspezifischen Befragungen um konkrete Tools, die sich gut standardisieren lassen und bei denen nur eine leichte Anpassung während der Jahre erfolgen muss. Auf der anderen Seite können diese Umfragen unterschiedliche Themen aufgreifen und sind somit flexibel  an veränderte Bedürfnisse oder Situationen anpassbar. Die Standardisierung kombiniert mit der gleichzeitigen Flexibilisierung der Instrumente ermöglicht folglich ein schnelles Reagieren auf Veränderungen.

Themenspezifische Befragungen

Themenspezifischen Befragungen legen den Schwerpunkt darauf, Meinungen und Stimmungsbilder zu verschiedenen Themen einzufangen und systematisch auszuwerten. Themen wie Employer Branding oder Betriebliches Gesundheitsmanagement gehören ebenso dazu wie Digitalisierung oder Retention Management. Der Folgeprozess dieser Befragungsformen kann unterschiedlich gestaltet sein. Das Feedback an die Betroffenen steht hierbei oft nicht im Mittelpunkt, vielmehr sollen die Ergebnisse von einzelnen Arbeitsgruppen oder Abteilungen ausgewertet und zur Maßnahmenableitung herangezogen werden.

Zusätzlich zu fertig gestalteten, themenspezifischen Befragungsvorlagen, sollten Prozessvorgaben ausgearbeitet werden, die beschreiben, wie eine Befragung geplant, durchgeführt und evaluiert wird. Trendthemen können so schnell aufgegriffen und relevante Daten in einem zu anderen Befragungen konsistentem Vorgehen erhoben werden. Diese Vorgaben sollten auch Mindeststandards und Anforderungen, etwa bezüglich der Wahl von Antwortskalen, Datenschutzrichtlinien und Auswertungsmethoden setzen.

Durch themenspezifische Befragungen können auch Prioritäten innerhalb des Unternehmens kommuniziert werden. So kann eine Umfrage zum betrieblichen Gesundheitsmanagement den Mitarbeitenden vermitteln, dass ein neues Bewusstsein für das Thema auf der Führungsebene entsteht und diese sich für die gesundheitsförderliche Gestaltung des Arbeitsplatzes einsetzt.